Resilienzstärkung
Wie kann ich meine psychische Widerstandskraft stärken?
Warum „psychische“ Resilienz?
Heutzutage wird Resilienz oft mit Stress und psychologischen Aspekten in Verbindung gebracht. Ursprünglich stammt der Begriff jedoch aus der Materialkunde: Ein resilientes Material springt nach Verformung schnell wieder in seinen Ausgangszustand zurück – so, als wäre nichts geschehen. Diese Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse gibt es natürlich auch in der Psychologie: es sind die sogenannten Stehaufmännchen, die sich nach jedem Rückschlag erholen und sogar noch stärker sind als zuvor. Wir alle wollen unsere Resilienz steigern – aber da stellt sich natürlich die Frage: Wie funktioniert Resilienzstärkung?
Kann ich meine Resilienz entwickeln?
Oder anders formuliert: ist Resilienz trainierbar? Die Antwort auf diese Frage lautet: je nach dem, was du unter „trainierbar“ verstehst! Wenn du erwartest, dass ein Wochenendseminar zur Resilienzstärkung dich von nun an stressresistent und psychisch stark werden lässt, wirst du vermutlich enttäuscht sein. Denn Resilienz ist nicht an einem Wochenende herbeigezaubert. Wenn du jedoch bereit bist, immer wieder etwas für deine psychische Widerstandskraft zu tun, dann bist du bereits auf dem Weg zur Resilienzstärkung! Die psychische Resilienz zu stärken ist eine lebenslange Reise. Jeder Rückschlag im Leben bietet dir eine neue Gelegenheit, um psychisch stärker zu werden.
So geht Resilienzstärkung
Was ist wichtig, um die eigene Resilienz zu fördern? Je nach Modell gibt es verschiedene Einflüsse, die sich auf die Resilienz auswirken. Was den Modellen jedoch häufig gemein ist, sind Faktoren wie:
- eine optimistische Einstellung (genau, positives Denken!)
- eine Geisteshaltung, die Ziele und Lösungen sucht
- Akzeptanz von Dingen, die man nicht verändern kann
- ein hilfreiches Netzwerk zur Unterstützung
Auch Fähigkeiten wie der Umgang mit Stress oder die Selbstwahrnehmung helfen bei der Resilienzstärkung. Denn wie will man mit den Hürden des Lebens umgehen, wenn man seine eigenen Grenzen und Stresssignale nicht wahrnimmt? Wie soll die Erholung von einem Rückschlag gelingen, wenn man gar nicht weiß, wie man vom Stress zurück in die eigene Mitte findet?
Du siehst also: Resilienz hängt nicht davon ab, wie dein Leben oder dein Schicksal verläuft, sondern wie du mit den Hindernissen des Lebens umgehst. Eine positive Geisteshaltung mit einem zuversichtlichen Blick nach vorn, der nicht Probleme, sondern Herausforderungen und Lösungen sieht, ist der Grundstein für deine psychische Widerstandskraft. Dabei können dir Stressbewältigungsstrategien ebenso helfen wie ein hilfreiches Netzwerk mit Unterstützern.
Wie resilient bin ich?
Wie sieht es bei dir aus: Wie resilient bist du? Es gibt kein Messgerät, was dir einen konkreten Wert liefern kann. Jedoch kannst du mit den folgenden Reflexionsfragen einen ersten Überblick gewinnen:
- Bemerkst du rechtzeitig, wenn es dir schlecht geht oder dir etwas nicht guttut?
- Weißt du, wie du mit Stress und anderen negativen Situationen umgehen kannst?
- Wenn dir das Leben einen Strich durch die Rechnung macht, suchst du dann neue Wege oder trauerst du dem nach, was du nicht mehr ändern kannst?
- Bist du der Meinung, dass du für alles eine Lösung finden kannst, oder werfen dich auch kleine Rückschläge schnell aus der Bahn?
- Glaubst du an dich und deine Fähigkeiten?
- Nimmst du dich als ein Opfer der Umstände oder als den Gestalter deines Lebens wahr?
Und, wie waren die Fragen für dich? Wo liegen deine Ressourcen bzw. welche Stärken kannst du in Bezug auf deine Resilienz bereits vorweisen? Wo gibt es noch Handlungsbedarf?
Natürlich sind auch weitere Fragen denkbar – ich wollte dir nur einen kleinen Denkanstoß zu deiner Resilienzstärkung geben. Wenn du mit deinen Antworten auf die Reflexionsfragen nicht zufrieden bist, sorge dich nicht: sieh die Herausforderung, finde Lösungen, suche dir Unterstützer und bleibe optimistisch! Resilienz ist nämlich nicht das Ziel, sondern der Weg.
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